Samstag, 16. Mai 2015

Krebspatienten langfristig helfen

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Krebspatienten langfristig helfen

Weil Krebspatienten aufgrund des medizinischen Fortschritts immer länger leben, sind Nebenwirkungen der Therapien von immer größerem Interesse. Darüber sprach Chefarzt Geer vom Haller Diak.

Die Diagnose Krebs betrifft nicht nur ältere Menschen, das wurde am 5. Mai bei der Veranstaltung der "DIAKademie" in den Räumen der Volkshochschule Schwäbisch Hall deutlich. Zum Vortrag des Schwäbisch Haller Chefarztes für Onkologie Dr.Thomas Geer kamen rund 50 Zuhörer ins Haus der Bildung, darunter viele junge Betroffene. In der onkologischen Klinik des Diakonieklinikums werden alle Krebsformen interdisziplinär in zertifizierten Zentren behandelt, teilt das Diak in seinem Bericht über die Veranstaltung mit. Pro Quartal werden rund 1000 Patienten in der onkologischen Tagesklinik ambulant betreut. 90 Prozent aller Chemotherapien werden heute ambulant durchgeführt. Die medikamentöse Krebstherapie habe in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Weil deshalb Krebspatienten immer länger überleben, seien die kurzfristigen und langfristigen Nebenwirkungen dieser Therapien von großem Interesse, teilt das Diak mit. Die klinische Forschung konzentriere sich inzwischen stark auf die Frage, wie Nebenwirkungen zu vermeiden oder zumindest zu vermindern sind. Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Erschöpfung sind gängige Begleiter einer Therapie, hier sind vor allem Angehörige und Freunde stark gefordert, indem sie Patienten zu Bewegung und Spaziergängen animieren, so der Leiter der Onkologie am Diak. Die bekannteste Nebenwirkung einer Krebstherapie, der Haarausfall, trete lange nicht bei jeder Chemotherapie auf, informierte Dr. Thomas Geer das aufmerksame Publikum, die Chancen, sein eigenes Haar zu behalten, lägen bei 50 Prozent und auch die gefürchtetsten aller Nebenwirkungen, Übelkeit und Erbrechen, seien seit den 80er-Jahren durch entsprechende Begleittherapien stark rückläufig. Einige Nebenwirkungen sind jedoch nach wie vor schwierig zu behandeln, so zum Beispiel Nervenschäden.
Wichtigste, weil gefährlichste, Nebenwirkung sei die Verminderung der weißen Blutkörperchen, die zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt. Hier sollten in der Zeit, in der größte Gefährdung besteht, größere Menschenansammlungen im Schwimmbad oder in Stadien vermieden werden.
Angeregt durch den Vortrag nutzten die Besucher nach dem Schlusswort die Möglichkeit, Fragen an den Experten zu Medikamenten und Elektrostimulationen zu stellen oder nach konkreten Einschätzungen zu Strahlentherapie bei Krebs zu fragen.

Quelle / Volltext swp.de 

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